PD Dr. Birgit-Christiane Zyriax

PD Dr. Birgit-Christiane Zyriax

Rauchende Frauen – modifizieren die Ernährungsfaktoren das koronare Risiko?

Hintergrund

Metaanalysen deuten auf ein erhöhtes Risiko des Rauchens für koronare Herzkrankheit (KHK) bei Frauen hin. Daten der CORA-Studie (Coronare Risikofaktoren für Arteriosklerose bei Frauen) wurden explorativ mit der Fragestellung analysiert, inwieweit Rauchen ein Risikofaktor für KHK ist und dies durch Ernährung modifiziert wird.

Methodik

Die CORA-Studie vergleicht anthropometrische, klinische, biochemische und Lebensstilfaktoren von 200 Frauen mit inzidenter KHK mit den Charakteristika 255 gleichaltriger Kontrollen aus dem selben Stadtteil, darunter 189 Nie-Raucher (Nichtraucher) und 153 aktuell oder innerhalb der letzten 2 Jahre Rauchende (Raucher). Daten zur Ernährung und zum Rauchverhalten wurden mittels der validierten Erhebungsinstrumente der EPIC-Studie erfasst.

Ergebnisse

54,3% der Fälle waren Raucher, gegenüber 37,2% der Kontrollen (p=0,002). Rauchende Fälle waren im Vergleich zu rauchenden Kontrollen durch eine signifikant höhere Zufuhr an Energie (p=0,0002), Fleisch (p<0,0001) und verarbeitetem Fleisch (p=0,0003) sowie eine geringere Aufnahme an Obst (p=0,005) und Gemüse (p=0,0001) charakterisiert. Innerhalb der Fälle nahmen Raucherinnen im Vergleich zu den Nichtraucherinnen signifikant mehr Energie (p=0,017), Fleisch (p<0,0014) und verarbeitetes Fleisch (p=0,004) und weniger Obst (p=0,0001) und Gemüse (p=0,005) auf. Diese Unterschiede fanden sich nicht zwischen rauchenden und nichtrauchenden Kontrollen. Eine logistische Regression bestätigte den protektiven Effekt von Gemüse und den risikoerhöhenden Effekt von Fleisch. Allerdings war der Effekt von Fleisch unter Rauchern deutlich stärker (OR 2,61 (KI 1,58-4,29) als bei Nichtrauchern (OR 1,17 (KI 0,91-1,50).

Schlussfolgerung

Die Daten der CORA- Studie zeigen, dass das Ernährungsverhalten das Risiko für KHK bei rauchenden Frauen erheblich moduliert. Rauchen wird insbesondere dann zum Risikofaktor, wenn höhere Mengen Fleisch konsumiert werden und sie die Aufnahme an Gemüse übersteigen.